Es war einmal vor langer Zeit,
in einem Land gar nicht so weit.
Fünf Freunde, sie gingen durch dick und dünn,
alle Sorgen, gemeinsam stünd‘.
In einer wunderschönen Heide lebten einmal fünf enge Freunde. Diese Freunde waren nicht nur gewöhnliche Freunde, ja sie waren fünf Schafe, die in einer Herde lebten und spielten. Sie sprachen immer respektvoll miteinander und mochten sich sehr. Sie führten Gespräche und waren froh, dass sie Schafe waren. Vielmehr waren sie auch glücklich darüber, dass sie Freunde waren.
Die Freunde lassen sich nicht beirren,
selbst in Zeiten von vielen Wirren.
Ihr Herdentreiber, Sulaiman bekam ein Geschenk,
welches ihre Freundschaft in eine andere Richtung lenkt.
Diese fünf Freundesschafe beobachteten immer gerne ihre Umgebung. Sie belächelten oft auch die Menschen um sie herum, für ihre alltäglichen Probleme und Zerrissenheit bei belanglosen Themen. Doch nun sollte sich etwas ändern in ihrem alltäglichen Leben. Der Herdentreiber Sulaiman erhielt einen riesen großen Spiegel von seinem Nachbarn. Diesen Spiegel stellt er zunächst auf seinem Hofe auf, bevor er den perfekten Platz für diesen finden würde. Dieser Spiegel weckte das Interesse dieser Freundesclique. Sie schmiedeten einen Plan, um diesen aus ganzer Nähe zu betrachten.
Angekommen eines Tages am Spiegel ganz nah,
und nichts sollte mehr so sein, wie es war.
Fünf Freunde, doch dieses Mal alles anders,
die Blicke der Schafe auf einen bestimmten wandern.
Als diese fünf Freunde und ein weiteres Schaf nun vor dem Spiegel standen, fiel ihnen etwas auf, was ihre Freundschaft für immer beeinflussen sollte. Einer der Freunde, ein Schaf war schwarz. Nun fingt das sechste Schaf an, die vier weißen Schafe anzustiften. Alle fingen nun an zu lachen und grenzten das schwarze Schaf aus. Mit Parolen wie „Spieglein Spieglein an der Wand, wer ist das hässlichste Schaf im ganzen Land?“ sorgten sie dafür, dass das schwarze Schaflein traurig und enttäuscht, weinend weglief. Es lief weiter und weiter, verließ seinen Hof und weinte laut.
Ich bin nicht wie die anderen, ja mein Fell,
ist schwarz, nicht weiß und hell.
Doch bin ich denn nicht immer noch der gleiche Freund,
und fängt an weinend in Trauer zu träumen.
Die anderen vier Schafe bereuten diese Tat nicht. Sie stimmten nur einander zu und reden sich viele Sachen ein: Er war sowieso immer ganz anders. Wir wussten, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Er ist gar nicht so nett, wie wir dachten. Wir wussten es doch.
Ihr Alltag lief einige Tage genauso weiter. Sie spielten und lachten. Dieses Mal nur ohne das schwarze Schaflein
Einsam und allein weidet das Schaf,
versteht die Welt nicht, bis er ihn traf,
einen weisen Mann namens Chidr ja,
es hat einen Grund, warum er zu ihm kam.
Als das einsame Schaf traurig und voller Enttäuschung hin und her lief, musste er weinend an seine alten Freunde denken. Plötzlich traf er einen weisen Mann. Dieser weise Mann setze sich zum Schäfchen und sprach in ruhiger Stimme:
Liebes Schaf, warum bist du traurig?
Dein Fell ist doch immer noch flauschig.
Liebes Schaf, warum bist du allein?
Auch mit schwarzem Fell bist du rein.
Liebes Schaf, was wünschst du dir noch?
Deine Freunde werden bald sterben und du lebst noch.
Das schwarze Schaf schluchzte. Seine ganze Trauer war seiner Fellfarbe war fort. Nicht nur wegen den warmen Worten des weisen Mannes, sondern viel mehr wegen seiner letzten Aussage. Wie konnte das sein? Stimmt das wirklich? Wie kann das sein? Werden meine Freunde wirklich sterben? Das Schaf fragte diesen Mann:
Lieber Mann, lieber Mann, was sagst du bloß?
Mit dieser Nachricht im Halse ein Kloß?
Wieso sollten meine Freunde bald sterben?
Obwohl sie noch jung sind und ohne Erben.
Auf diese Frage antwortete der Mann, dass sie für ihr Verhalten bestraft werden in dieser Nacht. Der Wolf wird sie fressen während sie schlafen und…
Noch bevor der Mann zu Ende sprach,
sieht man wie das Schäfchen aufbrach.
Er läuft so schnell wie noch nie,
denn keine Sekunde wäre jetzt zu viel.
Meine Freunde frisst der Wolf,
ich muss ihnen helfen, jawoll!
Egal, was sie sagten, ich vergebe,
damit sie weiter alle leben.
Das Schäfchen läuft und läuft. Außer Puste und fast keine Kraft. Dennoch hetzt es zur Heide. Es möchte nicht, dass seine Freunde sterben. Es muss sie unbedingt wecken. Es läuft und läuft und bald kommt es bei der Heide an.
Da sieht er aus der Ferne,
wie seine Freunde schlafen unter den Sternen.
Nicht ahnend schleicht der Wolf sich an,
und zur Mahlzeit sind seine Freunde dran.
„HALT! STOPP!“ schrie das Schaf laut, sodass alle Schafe aufwachten.
Du willst diese Schafe fressen, doch nimm mich,
guck mein Fell an, wie es hervorsticht.
Ich schmecke besser und bin einzigartig,
das Fell dieser Weißen ist nur madig.
Der Wolf, welcher nicht der schlauste war, ließ sich schnell überreden und konnte die Einwände des schwarzen Schafes nachvollziehen. Er beschloss die weißen Schafe in Ruhe zu lassen und machte sich auf den Weg zum schwarzen Schaf. Doch dann passierte etwas ungewöhnliches.
Alle weißen Schafe, vor allem die vier Freunde, hatten Tränen in den Augen. Sie schauten sich gegenseitig voller Reue an und konnten nicht fassen, wieso ihr Freund ihnen trotz ihrer Fehler half.
Sie liefen gemeinsam zum Spiegel der Zwist,
und benutzen diesen diesmal als Trick.
Schiebend auf den Rädern zu dem Wolf,
dieser den Wolf sieht zu sich rollen.
Angekommen beim Wolf, alle Schafe laut brüllen:
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer kann meinen Magen füllen?
Als der Wolf sein Spiegelbild sah und das Gebrüll hörte, rannte er weg. Er nahm nämlich an, dass ein weiterer, größerer Wolf ihn fressen eilte. Alle waren nun beruhigt. Auch das schwarze Schaf. Doch trotzdem drehte er sich um und wollte wieder zurück zu seinem einsamen Platz. Doch bevor er den Hof verließ, fingen alle Schafe an zu singen:
Spieglein, Spieglein an der Wand,
sieh, wir nehmen dich bei Hand.
Wir jubeln und entschuldigen uns sehr,
und kennen außer GLEICH keine Farben mehr.
Spieglein Spieglein an der Wand,
alle Schafe sind gleich im Land.
Glücklich mit einem Lächeln drehte sich das Schaf um, lief zu seinen Freunden und alles war wie früher. Ja, sogar noch besser, denn:
Alle erkannten, dass alle gleich sind, egal welche Unterschiede man hatç
Zübeyir Haliloglu